Handwerksberufe sind nicht nur allgemein wichtig für die Wirtschaft, sie bieten auch im Jahr 2023 weiterhin gute Karrieremöglichkeiten und eine solide finanzielle Zukunft. In diesem Artikel beleuchten wir deshalb, warum sich der Einstieg ins Handwerk auch in Zeiten von immer schnellerem digitalen Fortschritt noch lohnt und was heutzutage dafür spricht, sich für eine Karriere in einem Handwerksberuf zu entscheiden. Zudem welche Branchen und deren Spanne an Berufen es überhaupt gibt.
In diesem Artikel wird für die Lesbarkeit das generische Maskulin verwendet, gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter.
Haben Handwerksberufe eine Zukunft?
Ja, die Berufsbilder des Handwerks haben in jedem Fall eine Zukunft. Sie sind wichtig für eine gesunde Wirtschaft und haben weiterhin in vielseitigen Bereichen eine konstant hohe Nachfrage.
Es gibt zwar einige neue Entwicklungen und Technologien, die in Handwerksberufen eine Rolle spielen. Der Bedarf nach gut ausgebildeten Handwerkern wird jedoch ihretwegen auch in Zukunft weiter steigen, da Handwerker durch die Digitalisierung keineswegs ersetzt werden. Stattdessen fordert diese Weiterbildung und ermöglicht noch mehr Präzision in der Arbeit.
Es ist somit enorm wichtig, dass Menschen die Möglichkeit haben und diese auch ergreifen, Handwerksberufe zu erlernen und sich in diesen Berufen weiterzubilden, um die wirtschaftliche Entwicklung und den Fortschritt in unserer Gesellschaft zu fördern. Der Arbeitsmarkt und die Handwerksunternehmen laden besonders in naher Zukunft geradezu dazu ein, Karriere zu machen.
Welche Berufe sind Handwerk?
Das Handwerk lässt sich grob in drei Branchen aufteilen:
- Bauhauptgewerbe,
- Ausbaugewerbe (hierzu gehören u.a. Klempner, Fensterbau und Malarbeiten)
- persönliche Dienstleistungen
Klassische Handwerksberufe
Bei der Berufswahl mit Augenmerk auf gefragte Handwerksberufe mit Zukunft und gutem Gehalt lohnt es, sich auch außerhalb der bekanntesten Berufe zu informieren. So gibt es neben den klassischen Handwerksberufen wie Maurer, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Tischler, Dachdecker, Schreiner, Elektroniker und Installateur auch weitere Möglichkeiten für junge Menschen, die Lust am handwerklichen Arbeiten haben.
Besonders kreative Handwerksberufe
Es gibt unzählige weitere spannende Bereiche des Handwerks, die besonders viel Kreativität fordern und an die vielleicht nicht auf Anhieb gedacht wird. Hierzu gehören u.a. Maler, Töpfer, Schneider, Schuster, Kerzenhersteller, Bühnenbildner, Instrumentenbauer, Steinmetz und Uhrmacher. Die Arbeit als Handwerker hat also bereits in dieser unvollständigen und sehr beispielhaften Aufzählung viele Gesichter.
Speziellere Handwerksberufe
Besonders interessant sind zudem auch noch speziellere Berufe wie:
- Winzer
- Gartenbauer
- Tontechniker
- Bühnentechniker
Berufe wie der Industriemechaniker, die eine Schnittstelle zwischen Industrie und Handwerk darstellen, werden auch in Zukunft weiterhin gefragt sein und gute Karrieremöglichkeiten bieten.
Vom Aussterben bedrohte Handwerksberufe
Handwerksberufe, die zuletzt durch fehlende Fachkräfte und Expertise vom Aussterben bedroht, aber immer noch von Wichtigkeit sind und langen Traditionen folgen, sind unter anderem:
- Steinmetze
- Uhrmacher
- Reetdachdecker
- Instrumentenbauer.
Diese Handwerksberufe gelten als besonders zukunftssicher
Die Top 5 der gefragtesten Handwerksberufe mit Zukunft befinden sich im Bereich der Mechatronik und Elektrik, des Fahrzeugbaus, der Klempnerei und des Ausbaus von Gebäuden, die sich im Rohbau befinden. Gerade wegen des Fachkräfteengpasses im Handwerk sind in allen Berufsfeldern Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze frei und Nachwuchs immer gefragt und umkämpft. Mit einer Ausbildung im Handwerk hat man demnach gute Zukunftsaussichten, gerade im Hinblick auf Jobsicherheit.
Zukunftsweisend: Elektroniker für Gebäudesystemintegration
Besonders gefragt sind weiterhin unter anderem Elektroniker für Gebäudesystemintegration. Dies ist ein im Hinblick auf die Zukunft ein besonders spezialisierter, Gewerke-übergreifender Beruf. Zu den Tätigkeitsbereichen gehört die Installation von Smart-Home-Geräten beim Bau und Ansprechpartner bei Energiemanagement und Elektromobilität.
Wie wird sich das Handwerk entwickeln?
Der berüchtigte Fachkräftemangel, der sich durch die gesamte deutsche Wirtschaft zieht, ist im Handwerk besonders ausgeprägt. Im Jahr 2021 war jeder vierte Unternehmenseigentümer im Handwerk über sechzig Jahre alt. In den nächsten Jahren wird der Markt somit besonders um Nachwuchs ringen. Deshalb wird die Zukunft des Handwerks im Besonderen durch die Handwerker der folgenden Generationen bestimmt.
Ausgebildete Fachkräfte haben in diesem Mangelfeld trotz schwankender Wirtschaft eine besondere Jobsicherheit, aber auch besondere Jobchancen. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, die wiederum wachsende Herausforderungen mithilfe von technischen Entwicklungen bewältigen können, statt von jenen Entwicklungen verdrängt zu werden.
- Handwerk und die Digitalisierung
Was sind die genauen Auswirkungen der Digitalisierung auf das Handwerk? Auch das Handwerk verändert sich stetig durch immer neue Technologien und Unternehmen müssen ihre Arbeitsweise an diese anpassen, um nicht abgehängt zu werden. Doch verdrängt die Digitalisierung das Handwerk, wie bereits ausgeführt, nicht. Stattdessen lernen Handwerker in der Ausbildung zum Beispiel mit 3D-Druck und intelligenten Datenanalysen, die teure Reparaturen verhindern können, umzugehen.
Keine Technik wird jedoch jemals das Geschick eines gut ausgebildeten und erfahrenen Handwerkers ersetzen können. Vielmehr bereichert sie sein Können und kann zum Beispiel auch Arbeiten auf dem Bau nachhaltiger, effizienter und flexibler machen.
- Die Wichtigkeit des Handwerks im Umgang mit dem Klimawandel
Auch im Kampf gegen den Klimawandel werden besonders Mitarbeitende im Handwerk benötigt, die mit fortschreitenden Technologien arbeiten. Das Handwerk ist für das Erreichen der Klimaziele von großer Bedeutung, um dauerhafte Veränderung und Fortschritt in den Gebieten der Nachhaltigkeit durchzusetzen und auszubauen. Handwerker geben im Ausbau und der Sanierung den Weg für effizientere Isolation von Gebäuden und allgemeine effizientere Energienutzung im alltäglichen Leben vor. Sie werden benötigt für den Netzausbau und notwendige Infrastruktur zur Nutzung erneuerbarer und nachhaltiger Energien.
Für die Arbeit nachhaltigerer Mobilität auf Straßen, Schienen, zu Wasser und in der Luft werden wiederum besonders Mechaniker und Ingenieure, Elektrotechniker und Maschinenbauer gebraucht. Die Arbeit von Monteuren und Technikern ist gefragt, sowie Energiespezialisten hinsichtlich kleiner Windkraftanlagen und Photovoltaik.
- Handwerksberufe mit Kreativität als Grundvoraussetzung
Zum Handwerk zählen auch Berufe, die nicht dem Klischee des starken Bauarbeiters entsprechen, sondern viel mehr Kreativität und Präzision als Ausdauer und Muskelkraft erfordern. Zum Beispiel das Töpfern, das als künstlerisches Handwerk auch den Bereich Designs mit einbindet. Ebenfalls das Instrumentenbauen benötigt Fingerspitzengefühl und erfordert eine anspruchsvolle Ausbildung, wenn man die Feinarbeit bedenkt, die es beispielsweise beim Bau einer Geige, eines Cellos oder der Querflöte benötigt. Auch im Theater wird handwerkliches Können im Bühnenbau und der Ton- sowie Bühnentechnik benötigt.
Wird das Handwerk in Zukunft besser bezahlt?
Die Zukunft des Handwerks birgt einige Entwicklungen, die darauf hinweisen, dass höhere Gehälter in einigen Berufen möglich sind. Der Fachkräftemangel, insbesondere in technischen Berufen, könnte dazu führen, dass Arbeitgeber höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen bieten müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Zudem verändert die Digitalisierung viele Handwerksberufe und führt zu einem Bedarf an digitalen Fähigkeiten, die mit höherem Gehalt honoriert werden können.
Auch politische Initiativen setzen sich für eine bessere Bezahlung von Handwerkern ein, um die Attraktivität der Berufe zu erhöhen. Das Gehalt von Handwerkern hängt jedoch auch weiterhin von Qualifikation, Erfahrung und Unternehmensgröße ab. Selbstständigkeit kann zu höherem Einkommen führen, für das eine Weiterbildung im Bereich Buchhaltung hilfreich sein kann. Zu den bestbezahlten Handwerksberufen zählen Kunststoffverarbeiter, Werkzeugmacher, Maurer, Maschinenbauschlosser und Flach- und Tiefdrucker.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Gehalt von Handwerkern in Zukunft von verschiedenen Faktoren abhängig sein wird, aber höhere Gehälter in einigen Berufen möglich sind.
Welchen Schulabschluss für einen Beruf im Handwerk?
Der Großteil an handwerklichen Jobs sieht es vor, dass Handwerker eine Ausbildung abschließen. Nur wenige einzelne Handwerksberufe, wie die im Ingenieurwesen, verlangen nach einem (dualen) Studium. Somit reichen Hauptschulabschluss und Mittlere Reife zumeist aus – auch wenn das Abitur besonders viel Auswahl bietet, Einstieg in die Welt des Handwerks zu finden. Zu bedenken ist allerdings, dass die Anzahl der Abiturienten mit steigender Tendenz nur einen kleineren Bruchteil der Ausbildungsanfänger ausmacht und es die meisten Abiturienten an die Hochschulen zieht.
Die Chancen sind somit zwar enorm hoch, mit Abitur einen gefragteren Ausbildungsplatz im Handwerk zu bekommen, doch spielt bei den Berufschancen anderer Schulabgänger keine bedeutende Rolle. Hinzu kommt eine hohe Nachfrage an Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt, die es für alle erleichtert, einen Ausbildungsplatz zu finden.
Unser Fazit
2021 hat uns die KOFA Studie eindeutig gezeigt, wie stark der Fachkräftemangel im Handwerk ist. Die Studie analysiert den Fachkräftemangel und die Ausbildung von Nachwuchsfachkräften im Handwerk über die letzten zehn Jahre und während der Corona-Pandemie.
Zusammenfassend lässt sich damit sagen, dass Handwerksberufe auch in Zeiten des digitalen Fortschritts und immer schnellerer Technologien eine Zukunft haben. Sie sind wichtig für die Wirtschaft und bieten vielseitige Karrieremöglichkeiten sowie eine solide finanzielle Zukunft.
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